Montag, 11. August 2014

Losfliegen

Letzen Freitag abend war ich bei einem Seminar über Engel.

Ich kann mich mit diesen Lichtwesen besser identifizieren, als mit anderen 
religiösen Dingen. Vor allen Dingen gefällt mir die Tatsache, dass ich einfach ich 
bin und als solches akzeptiert werde. 
Bei vielen anderen religiösen Dingen ist dem nicht so.

Aber ich möchte hier nicht über Religion diskutieren.

Was ich Euch erzählen wollte, ist was dort mein Thema war bzw. was zum Schluss 
als mein Thema behandelt worden ist.

Manchmal ist es so, dass man Dinge nicht mehr erkennen kann. 
Dass man die Sicht darauf nicht mehr als dass wahrnimmt als dass es ist.




Hier in meinem Fall war es so, dass es einfach um das Thema: 
"Meine Mutter und ich"  ging.
Wie ist unser Verhältnis? Wie sollte es sein? Wie sieht mich meine Mutter?
Was könnte verbessert werden?

Mütter werden vermutlich immer ihren Kindern nicht die volle Wahrheit mitteilen, 
da sie sie nicht verletzen möchten.

Ich bekam einen Satz zuhören, der mich in den letzten Tagen nachdenklich gestimmt hatte.

Vorher wurde ein Vergleich gezogen: 

Meine Mutter: 
das Huhn, das auf ihrem Nest sitzt. 
Meine Schwester, ebenfalls Huhn, mit der hat sie mehr Gemeinsamkeiten 
als mit mir: 
dem Adler oder anders ausgedrückt: dem bunten Vogel. 

Und dieser Adler sitzt halt im falschen Nest bzw. warum sitzt der immer 
noch hier um?
(Offentsichtlich bewundert mich meine Mutter auch dafür, dass ich hier
immer noch rumsitze bzw. auf der anderen Seite den Mut habe eine 
eigene Firma zu führen.)

Ich habe das gar nicht so gesehen. Da ich schon vor 16 Jahren von Zuhause 
ausgezogen war.

Oft habe ich schon gehört, dass man sich von Zuhause bzw. seinen Eltern 
abnabeln muss. Es trotzdem viele erst sehr spät schaffen. 
Oftmals auch erst dann, wenn sie schon lange Jahre verheiratet sind und Kinder haben.




Freitag haben mir viele gesagt:  Einfach los fliegen!
Aber wie geht das?

Wenn man in einem Hühnernest sitzt und von dort losfliegen soll und fällt dann 
erstmal aus dem Nest raus, dann fällt man erst mal nicht so weit runter. 
D.h. die Schauze, auf die man fällt, tut einem nach dem Fallen nicht so weh. 
Würde man von höher runterfallen, wäre es schmerzhafter.

Aber wie fliegt man denn wirklich? 
Ich habe mich nie als Adler oder bunten Vogel gesehen.
Und jetzt einfach losfliegen?
Wohin? Wie? Warum? Wann?

Was brauche ich um fliegen zu können?
Naja die Vögel haben etwas mir voraus! Sie haben richtige Flügel. Meine Arme sehen jetzt gerade nicht danach aus als könnte ich mit denen Fliegen.
Sie haben an ihren Flügeln auch Federn. Die habe ich auch nicht.




Also wie fliege ich wirklich? Wie ist dies denn wirklich gemeint?
Was ist damit gemeint aus dem Nest zu springen? Wie macht man dies?

Ich bin doch, wie schon erwähnt, vor langer Zeit ausgezogen. Und lebe allein.
Wir sehen uns auch nur alle paar Wochen.
Ist damit die unsichtbare Verbindung zwischen Mutter und Tochter gemeint, 
die die man nie sehen kann? Die die aber immer zu einem Stück weit bestehen bleibt?

Bin ich vermutlich sehr behütet aufgewachsen?
Auch vermutlich deswegen, weil mich meine Großeltern haben wollten und mich meine
Eltern verteidigt hatten. 


Egal welche Antwort die Richtige ist. Springen muss ich allein.
Ich weiß noch nicht wie ich springen soll und wohin, aber ich werde es jetzt einmal versuchen.

Mal sehen, wohin mich dies führt. Was ich dort finden werde. 



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