Mittwoch, 19. Oktober 2016

Radikalschnitt

Wenn Wut und schlechtes Wetter zusammen kommen, dann kann es passieren, dass es einen packt und man einen radikalen Schnitt macht.

Und wer eignet sich dafür am besten?

Natürlich der Garten im Herbst!

Mir ging es so am Montag. Ich hatte erfahren, dass diese Woche Samstag die Hausgemeinschaft, des Hauses in dem ich noch lebe, seinen alljährlichen Herbstputz macht.
Normalerweise liegt im Vorfeld ein Schreiben im Briefkasten, so dass man sich darauf einstellen kann und vor allen Dingen: auch Zuhause ist und teilnehmen kann.

Jetzt war für diese Woche komplett Regen angesagt und im Garten arbeiten, also Büsche radikal zurückschneiden, war nicht so mein Ding. Denn seit circa 2 Wochen doktoriere ich an meinem Immunsystem herum. Mal ist es gut, mal wieder ist ein Tag dazwischen da geht es mir weniger gut.

Also habe ich am Montag, als es trocken war, meine Astschere und meine Rebschere geschnapt und losgelegt. Irgendwie war ich dann so drin, dass es schon fast an Akkordarbeit grenzte.
Nach 2 Stunden hatte ich 7 Sträucher zurückgeschnitten und der Koniferie einen Schnittlauchschnitt verpasst, so dass ich sie auch ja absägen muss, weil es keiner so ansehen kann. 

Heute habe ich dann mit der Säge die dicken Äste der Koniferie noch abgesägt. Meine Lust dazu war allerdings mehr als im Keller und so habe ich den letzten Ast mehr abgerissen als komplett durchgesägt.

Normalerweise tut mir das ja im Herzen weh. Hier hatte ich allerdings das Gefühl: "Die muss weg!"
Vor fast 13 1/2 Jahren hatte ich sie eingepflanzt. Sie war lange Jahre sehr klein und wuchs fast überhaupt nicht. Erst als ich mich mit den Dingen beschäftigte, die ich in meiner Reha gelernt hatte bzw. danach die Therapeutische Arbeit an mir begonnen hatte, wuchs diese Koniferie sprunghaft an. Seit 3 Jahren nun kürze ich sie immer mehr und jetzt wollte ich, tut mir leid ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist, ich wollte dieser Pflanze einfach nur weh tun.
Bevor ich sie bei mir im Garten gepflanzt hatte, war sie auf dem Grab meiner Großmutter. Dann starb mein Großvater und die Pflanze musste raus und wo anders hin. Ich wollte sie zuerst nicht und wurde dann überstimmt. Aber jetzt ists einfach in mich gefahren....

Aber seht selbst, was ich getan habe:


Letztes Jahr sah es noch anders aus, aber es ist mein letzter Schnitt und man möge mir verzeihen. Ich werde mich für nächstes Jahr in neuem Wohngartengewand bessern.....

 

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